Stadtseniorenrat Eislingen

Füreinander, miteinander – gemeinsam sind wir stark

gesund und digital @ LändlicherRaum


Versorgung im ländlichen Raum verbessern
Die Digitalisierung wirkt in alle Lebensbereiche und davon betroffen sind Menschen aus allen Generationen. In der digitalen Welt den Anschluss zu behalten, ist deshalb ein zentraler Aspekt, um am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Vorwiegend ältere Menschen fühlen sich jedoch oft unsicher oder können auf wenig Erfahrung zurückgreifen, insbesondere beim selbstbestimmten Umgang mit digitalen Anwendungen und Dienstleistungen in Gesundheit, Medizin oder Pflege.
Ältere Menschen im ländlichen Raum sind dabei in mehrfacher Hinsicht besonders in den Blick zu nehmen. Digitale Gesundheitsangebote und Dienstleistungen können:
-eine Verbesserung der individuellen Versorgungslage bewirken
-Defizite der Mobilität kompensieren
-die Bewältigung des Alltags angesichts geringerer Infrastruktur erleichtern

Das Gesundheitswesen steht vor immensen
Herausforderungen:
• Versorgungsengpässe – Urbanisierung – ländlicher Raum
• Hausärztemangel/Insgesamt Fachkräftemangel
• Demographischer Wandel
• Fragen zur zukünftigen Finanzierung
• Qualitätssicherung
• Digitalisierung und digitale Transformation
• Vorbereitung des Gesundheitswesens auf Krisen und

Das Digitalgesetz
 Behandlungsalltag mit digitalen Lösungen verbessern:
• elektronische Patientenakte für alle gesetzlich Versicherte soll eingerichtet werden (Opt-Out)
• E-Rezept soll ab 2024 verbindlicher Standard in der Arzneimittelversorgung und die Nutzung stark
vereinfacht werden
• Ungewollte Wechselwirkungen von Arzneimitteln sollen mit Hilfe einer digitalen Medikations-
übersicht vermieden werden
• Assistierte Telemedizin soll künftig in Apotheken oder Gesundheitskiosken angeboten werden
können, insbesondere auch in unterversorgten Regionen
• Behandlungs-Programme (DMP) sollen um stärker digitalisierte Programme ergänzt werden
• Ein interdisziplinärer Ausschuss, u.a. mit Vertretern von BfDI, BSI, Medizin und Ethik, soll künftig die
Digitalagentur bei allen Entscheidungen zu Fragen des Datenschutzes, der Datensicherheit,
der Datennutzung und der Anwenderfreundlichkeit beraten

Das Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG)
Gesundheitsdatennutzungsgesetz - Gesundheitsdaten für die Forschung erschliessen
• Eine zentrale Datenzugangs- und Koordinierungsstelle, die Zugang zu Forschungsdaten aus
verschiedenen Quellen (z.B. Krebsregister, Krankenkassendaten) ermöglicht. Die Verknüpfung
unterschiedlicher Datenquellen wird über Forschungspseudonyme ermöglicht. Die Daten bleiben
dezentral gespeichert.
• Die federführende Datenschutzaufsicht für bundesländerübergreifende Forschungsvorhaben wird
auf alle Gesundheitsdaten erweitert. D.h.: Die datenschutzrechtliche Aufsicht für länderüber-
greifende Forschungsvorhaben im Gesundheitswesen erfolgt durch eine/n Landesdatenschutz-
beauftragte/n.
• Das Forschungsdatenzentrum Gesundheit (FDZ) beim BfArM wird weiterentwickelt: Künftig soll
bspw. auch die forschende Industrie dort Anträge auf Datenzugang stellen können. Entscheidend
für die Anfragen ist der Nutzungszweck, nicht der Absender.
• Die Datenfreigabe aus der elektronischen Patientenakte (ePA) wird vereinfacht.
Pseudonymisierte ePA-Daten sollen künftig zu Forschungszwecken automatisch über das FDZ
abrufbar sein.                                                                                                                                                                                                                                   Ziel des Projekts "Gesund und digital im Ländlichen Raum" ist, die bestehenden, lokalen Strukturen der Seniorinnen- und Seniorenarbeit im Ländlichen Raum durch den Aufbau lokaler Unterstützungsstrukturen zu stärken. Ältere Personen werden über digitale Gesundheitsangebote informiert, bei deren Nutzung begleitet und beraten. Dadurch sollen Hürden und Vorurteile gegenüber der digitalen Transformation im Gesundheitswesen abgebaut werden.
Hierfür werden eigens auf den Ländlichen Raum angepasste Informations- und Qualifizierungsangebote erarbeitet. Diese befassen sich u. a. mit den Themen Telemedizin, elektronische Patientenakte (ePA), E-Rezept, digitale Gesundheitsplattformen sowie Buchung digitaler Dienstleistungen, Termine und Lieferdienste.
Das Projekt "Gesund und digital im Ländlichen Raum" richtet sich an ältere Bürgerinnen und Bürger, aber auch Angehörige, Betreuende und Verantwortliche der entsprechenden Bereiche bei Kommunen und Institutionen.


                                                                                                                                                                                                                                                  

Ageing with Tech 2024

Gut alt werden mit KI
#ageingwithtech

Zum ersten Mal fand Ageing with Tech der Körber Stiftung statt. Wir waren dabei und wollen Ihnen darüber berichten.

 Wir werden älter. Und das tun wir mit Hilfe von Technologie.
Am 15. und 16. Mai 2024 fand das Festival
"Älterwerden mit Technik" im KörberHaus und digital statt. "Die Körber-Stiftung hat es sich zum Auftrag gemacht, die Alterung der Gesellschaft potenzialorientiert zu gestalten. Dazu gehört auch die altersfreundliche Ausrichtung des digitalen Wandels – denn wenn wir immer älter und digitaler werden, dürfen
diese Entwicklungen nicht entkoppelt verlaufen. Wie altern wir smart? Gibt es sie schon, die neuen digitalen Alten? Und was wollen die Älteren in der digitalen Welt? Lassen Sie uns das
neue, smarte Altern erkunden – letʼs „Uncover: Smart Ageing“!... ( Lothar Dittmer & Renate Köcher)."

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Screenshot 2024-05-19 at 23-06-56 uncover_smart_ageing_2024.pdf
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Ein gutes Leben im Alter bedeutet für viele  in sozialen Beziehungen eingebunden zu blei-
ben, finanziell abgesichert zu sein und eine gute Infrastruktur für die medizinische Versorgung zu haben. Dabei können Digitalisierung und technischer Fortschritt einen großen Beitrag leisten,  ein eigenständiges und selbstbestimmten Leben zu führen.
 Wenn ein konkreter Nutzen der Technik klar ist, steigen das Interesse und die Akzeptanz dafür. Es gibt eine Vielzahl von Lebensbereichen, in denen sich die Bevölkerung ab 50 Jahren sehr gut vorstellen kann, dass technische Hilfsmittel und digitale Angebote im Alter einen Beitrag leisten können.

Screenshot 2024-05-19 at 23-33-08 uncover_smart_ageing_2024.pdf
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Screenshot 2024-05-19 at 23-27-57 uncover_smart_ageing_2024.pdf
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Screenshot 2024-05-19 at 23-35-16 uncover_smart_ageing_2024.pdf
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Screenshot 2024-05-19 at 23-29-24 uncover_smart_ageing_2024.pdf
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Die Rolle von Technologie  ist stark altersgebunden. Jenseits der 70, spätestens
jenseits der 80, gehören digitale Angebote  immer seltener zu den  Wegbegleitern im Alltag.
Die jüngeren Alten (50 bis 69 Jahre) nutzen in nahezu allen Anwendungsbereichen  die digitalen Möglichkeiten sehr viel stärker als ältere.                                                                                                   "Vier Einstellungstypen lassen sich definieren:
Abstinente „Offlinerinnen und Offliner“ sind Personen, die mit technologischem Fortschritt
nichts oder so gut wie nichts zu tun haben (wollen). Sie machen 14 Prozent aus.
Überforderte „Tech Stressed“ finden den Umgang mit technischen Geräten oft zu
schwierig. Die technologische Entwicklung geht ihnen zu schnell und sie benötigen Unterstützung. 22 Prozent fühlen sich überfordert.
Genügsame „Digital Minimalists“ wollen nicht mehr technische Geräte besitzen, als sie bereits
haben. Sie monieren unnötige, komplizierte Funktionen und wollen alltagstaugliche Techno-
logien. Sie umfassen mit 41 Prozent die größte Gruppe der über 50-Jährigen.
Technikbegeisterte „Silver Geeks“
definieren sich durch eine positive Grundhaltung zu technischen Entwicklungen und deren Möglichkeiten. Sie sind offen gegenüber technologischem Fortschritt, Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz.  Aufgrund ihrer Offenheit und Begeisterung nennen wir sie „Silver Geeks“.
Etwa 17 Prozent gehören zu dieser Gruppe."

Trotzdem können alle Einstellungstypen  im digitalen Wandel mitgenommen werden. Die
Offlinerinnen und Offliner  können durch intensive Ansprache, aber vor allem durch nicht-
digitale Angebote weiterhin am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Die Tech Stressed müssen durch Angebote wie die Eingeloggt!-Woche der Körber-Stiftung  abgeholt und an
Technologien herangeführt werden. Die digitalen Minimalistinnen und Minimalisten
können durch auf das Wesentliche reduzierte Anwendungen an der
digitalen Welt teilhaben. Die Silver Geeks sind für die Entwicklung
zukünftiger Technologien besonders spannend. Sie haben ein überdurchschnittliches Interesse an allen technischen Dingen, nutzen viele Technologien bereits und sind offen gegenüber neuen Produkten und Entwicklungen. Die Silver Geeks
machen bei einer Gesamtbevölkerung 50plus von etwa 37,5 Millionen ca. 6,4 Millionen Personen aus.

Screenshot 2024-05-20 at 00-10-09 uncover_smart_ageing_2024.pdf
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Screenshot 2024-05-20 at 00-10-53 uncover_smart_ageing_2024.pdf
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Screenshot 2024-05-20 at 00-11-53 uncover_smart_ageing_2024.pdf
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Screenshot 2024-05-20 at 00-16-03 uncover_smart_ageing_2024.pdf
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"Überwindung altersbedingter Barrieren in der Technologie
Die Förderung der digitalen Teilhabe älterer Menschen ist entscheidend, um demokratische Prozesse zu stärken und digitale Diskriminierung zu bekämpfen. Spezielle Bildungsprogramme für ältere Zielgruppen können dabei helfen, zwischen glaubwürdigen Informationen und Fehlinformationen zu unterscheiden und kritisches Denken zu fördern. Initiativen zur Förderung der digitalen Teilhabe müssen sich der altersbedingten Barrieren bewusst sein und diese gezielt angehen. Benutzeroberf­lächen und Zugänglichkeitsfunktionen sollten so gestaltet sein, dass sie den unterschiedlichen Bedürfnissen älterer Menschen gerecht werden. Umso wichtiger ist die Diversität von Tech-Teams.
Durch die Integration von Altersvielfalt in der Produktentwicklung können die Bedürfnisse und
Perspektiven älterer Nutzenden besser berücksichtigt und inklusive Designpraktiken gefördert
werden, die allen Altersgruppen zugutekommen.
Die steigende Bedeutung von Barrierefreiheit im digitalen Raum
Mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz ( BFSG) wird ab Juni 2025 eine wegweisende Verpf­lichtung eingeführt: Websites, die elektronische Dienstleistungen anbieten – sei es  E-Commerce oder die Kontaktaufnahme für Kundengespräche – müssen barrierefrei gestaltet sein. Barrierefreiheit bedeutet hierbei, dass Informationen und Benutzeroberf­lächen für Menschen mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen wahrnehmbar, bedienbar, verständlich und robust sein müssen Altersvielfalt und Inklusion als Chance für die Demokratie im Tech Zeitalter
Die Zukunft bietet ein immenses Potenzial, das Altern mit Technologie als Treiber für soziale
Integration und demokratische Beteiligung neu zu gestalten. Indem wir Programme zur digitalen
Bildung priorisieren und inklusive Designpraktiken fördern, können wir die Weisheit und Erfahrung
älterer Menschen nutzen und die digitale Kluft überwinden. Mit der Barrierefreiheit als Leitprinzip
schaffen wir eine digitale Landschaft, die für alle zugänglich und nutzbar ist, unabhängig von indivi-
duellen Einschränkungen. Nur so können wir einen Beitrag für ein gerechteres Deutschland,
gerechteres Europa und eine gerechtere Gesellschaft leisten. "

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Screenshot 2024-05-20 at 00-32-22 uncover_smart_ageing_2024.pdf
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Screenshot 2024-05-20 at 00-34-13 uncover_smart_ageing_2024.pdf
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Screenshot 2024-05-20 at 00-34-50 uncover_smart_ageing_2024.pdf
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Das Festival war sehr interessant. Es gab viele Probleme  die angesprochen wurden. Von den Referenten wurden aber auch Vorschläge und Lösungansätze geboten.   Sollten Sie mehr Einzelheiten erfahren möchten: https://koerber-stiftung.de/veranstaltungen/ageing-with-tech-konferenz-2024/

Bilder: U2 / S. 5: Rayhanbp – stock.adobe.com, S. 1: Dittmer: Körber-Stiftung / Höhne,
Köcher: Tim Brederecke, S.2: Bartek – stock.adobe.com, S.4/ 33: Denis S – stock.adobe.com,
S. 6 / 7: wing – stock.adobe.com, S. 8 / 9: Ashi – stock.adobe.com, S. 10 / 11 / 22 / 23: Cosmic
Edge – stock.adobe.com, S. 12: Lotte Ostermann, S. 12/ 13 / 14: Татьяна Лобачова – stock.
adobe.com, S. 15: JKL oma – stock.adobe.com, S. 16 / 17: Pixel Alchemy – stock.adobe.com,
S. 18: Judith Sirera I Pulido, S. 19: Paris Match /AFP, 20: privat, S. 20/ 21: navel robotics GmbH,
S. 24: Mike Henning, S. 25: Creative Valley – stock.adobe.com, S. 26: Dagmara Musial,
S. 27: Warut – stock.adobe.com, S. 28/31: Claudia Höhne, S. 29/ 30 / 31: Prompt-a-thon®,
S. 32: Claudia Höhne